Die Gerenation Z in Deutschland kennt ihn: TikTok-Star Falco Punch. Aber kennt sie auch die Gefahren, womit sie sich täglich auf TikTok, Whatsapp oder Instagramm zu potentiellen Straftätern macht?
In einem kurzen, aber eindrucksvollen Video zeigt der TikToker, dass das Handy viel kann – aber auch ganz schön viel Ärger machen kann. Er weiß, wovon er spricht, ist es ja quasi sein Beruf, seinen über acht Millionen Followern täglich Content zu liefern und dafür Feedback zu erhalten. Darunter findet sich nicht nur positives, sondern eben auch solches, das weit unter die Gürtellinie geht.
Wer auch weiß, wovon er spricht, ist Staatsanwalt Bodenmüller aus Augsburg. Er hat ebenfalls täglich mit Jugendlichen zu tun, die sich regelmäßig im Netz daneben benehmen. Und zwar so sehr, dass sie straffällig werden und zur Verantwortung gezogen werden müssen. Dabei hat er festgestellt, dass sich die Allermeisten ihrer Schuld gar nicht bewusst sind. Inwiefern Jugendliche mit der Nutzung von Handys und sozialen Medien anderen schaden und sich dabei selbst schnell strafbar machen können, will er nun über informative Vorträge an Schulen verdeutlichen. Falcos Aufklärungsvideo und Bodenmüllers Vortrag sind dabei Teil einer bayernweiten Kampagne des Bayerischen Staatsministerium der Justiz sowie für Unterricht und Kultus.
Anschauliche Beispiele meist aus Fällen der Staatsanwaltschaft Augsburg helfen den Kindern und Jugendlichen dabei, zu überprüfen, ob auch ihr eigenes Verhalten oder die eigene Handygalerie strafrechtlich verfolgbar ist. Den Schwerpunkt legt Bodenmüller auf Bilder und Videos mit kinderpornographischem Inhalt, geht aber auch auf rechtsradikale Symboliken, Hassrede, Aufforderung zur (digitalen) Gewalt oder andere gewaltverherrlichende Inhalte ein. Dabei erläutert er, dass nicht nur die Herstellung solcher Inhalte, sondern auch die Verbreitung, wie auch der Besitz insbesondere für über 14-Jährige schwerwiegende Folgen haben kann.
Als Hausaufgabe sollen die Schülerinnen und Schüler ihr eigenes Handy auf genau solche Bilder und Chats kontrollieren und gegeben Falls alles löschen, bei dem sie zwei Sekunden oder länger darüber nachdenken müssen, ob es noch in Ordnung geht oder nicht. Auch den automatischen Download bei Whatsapp wird wohl von nun an niemand mehr aktiviert haben. Schließlich wollen die Heranwachsenden das Handy als Waffe weder auf andere richten, noch sich selbst damit ins Bein schießen.